Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters, wieder einmal haben wir
besonders gute Schule besucht. Dieses Mal waren wir in der
Walter-Klingenbeck-Realschule in Taufkirchen bei München. Hier finden Sie unseren ausführlichen Bericht über unsere
Hospitation Herzliche Grüße Plädoyer für eine neue Lernkultur – ohne Noten Es gibt Schulen, die das
längst praktizieren. Einige davon sind preisgekrönt - die meisten anderen
machen immer so weiter wie es schon immer war. Warum nur halten die
Institutionen unseres Bildungssystems trotz rasantem Wandel in der Gesellschaft
an den Relikten des vorletzten Jahrhunderts fest? Es gibt doch längst genügend
gute Beispiele. Alexandra Lux stellt ihr neues Buch vor Alles andere als ein Erziehungs-Ratgeber, vielmehr ein "Impulsgeber
für mutige Eltern und solche, die es werden wollen" ist dieses Buch.
Dieses Buch bietet Antworten und Wegweiser zu den Fragen, Sorgen und
Schwierigkeiten von Eltern und Pädagogen. Mit einer Vielzahl an Denkanstößen und Anregungen motiviert die Autorin
junge Familien und Profis kreativer umzugehen mit Gesellschaft, Schule und
Pubertät. Hier gibt es weite Informationen zu diesem lesenswerten Buch Sind Lernwelten förderlich für die Gesundheit von
LehrerInnen und SchülerInnen? LeherInnen Um dieses
komplexe Thema in Kurzform zu beleuchten, beziehen sich die nachstehenden
Details auf eine Analyse des Zentrums für Lehrerbildung
der UNI Freiburg. Damit
befinden sich 59,4% der gesamten Lehrerstichprobe in einem Risikobereich in Bezug auf ihre
Gesundheit... …vor allem, wenn sie im Kollegium vielleicht auch aus
Zeitgründen keine oder kaum Möglichkeiten des Austauschs und der Kooperation
…haben. Der
wichtigste protektive Eckpfeiler für die Lehrergesundheit ist nach Bauer der
kollegiale Zusammenhalt und die Unterstützung. Ein konkurrenzdenken im
Kollegium ist bei diesem Beruf völlig unnötig, da gemeinsame Ziele verfolgt
werden, an denen alle gemeinsam arbeiten. "Was Lehrer krank macht, ist ihr
Einzelkämpfertum." Die genannten
Faktoren resultieren in erster Linie aus den bislang praktizierten
Unterrichtsformen. Eben jener Schule, wie sie die heutigen Erwachsenen meist
selbst erlebten. Diese wurde hauptsächlich durch Frontalunterricht geprägt:
Viele SchülerInnen lernen alle zum gleichen Zeitpunkt dasselbe von einer
Person. Moderne
Unterrichtsformen in Lernwelten basieren hingegen auf selbstständigem Lernen,
in Verbindung mit eigenverantwortlichem Handeln der SchülerInnen. Konflikte,
wie z.B. "destruktives Schülerverhalten in großen Klassen" kann es
dort strukturbedingt kaum geben. Die LehrerInnen wechseln von Ihrer bisherigen
Rolle des Vortragenden hin zur individuellen Begleitung einzelner SchülerInnen.
Somit entfällt die Notwendigkeit in einer Klasse mittels Disziplinierung
einzelner für einer positive Lernumgebung der restlichen SchülerInnen zu
sorgen. Der in der Analyse genannte Hauptbelastungsfaktor wird deutlich
verringert, im Optimalfall sogar beseitigt. Einzelgänger oder
-kämpfer gibt es in einer funktionierenden Lernwelt nicht. Die Räume sind
bewusst transparent und lichtdurchflutet, jeder kann hier jeden sehen. Nicht
selten gibt es noch nicht einmal Türen an den Klassenräumen. LehrerInnen helfen
einander in solchen Umgebungen gegenseitig aus. Muss jemand mal eben weggehen,
ist es nicht nötig die Klasse "ruhigzustellen". Es sind immer
KollegInnen in unmittelbarer Nähe der SchülerInnen. Lärm: In
Lernwelten ist es ruhig. Ganz von allein sorgen alle im Raum befindlichen
Personen für Ruhe. Schon im eigenen Interesse. Schließlich möchten sie selber
nicht gestört werden. Gespräche finden in gedämpfter Laufstärke oder im
Flüsterton statt. Ähnlich wie in einer Bibliothek. Schulen dieser
Art berücksichtigen die Belange der Kinder in diesem Alter im besonderen Maße -
sie gestatten nicht selten den Aufenthalt im Freien. Gleichzeitig
werden durch diese Strukturen die Sozialkompetenzen gestärkt. Ein Zusammenleben
der SchülerInnen ohne unmittelbare disziplinierende Führung fördert
Verantwortung und Rücksichtnahme. Vertikales Lernen (Jahrgangsmischung und
gegenseitiges Helfen) verstärken diese Faktoren zusätzlich. Junge Menschen,
die solche Schulformen durchlaufen haben sind in der Wirtschaft zunehmend
gefragt. Absolventen von Montessoris- und Waldorfschulen zeichnen sich durch
hohe Kompetenzen der Zwischenmenschlichkeit und einem gesunden
Selbstbewusstsein aus. Diese Unterrichtsformen finden bereits heute eben aus
diesen Gründen nach und nach Berücksichtigung in der Lehreramtsausbildung. Beispiel
einer Lernwelt (Raumkonzept) Das Mobiliar ist
flexibel, die Tische meist mir Rollen versehen und somit innerhalb
kürzester Zeit individuell kombinierbar. Das Cluster hat
einen oder mehrere Lehrerstützpunkte. Das zentrale Lehrerzimmer der Schule
dient nicht mehr ausschließlich als Arbeitsraum sondern in erster Linie der
Kommunikation für die LehrerInnen untereinander - die Lehrerarbeit findet im
Cluster statt. Die Lehrer sind somit stets in der Nähe Ihrer SchülerInnen. Jahrgangsmischung,
eine weitere gewinnbringende Möglichkeit, gleicht die Unterschiede in der
Entwicklung der Kinder besonders gut aus und ermöglicht ein vertikales Lernen:
Ältere helfen Jüngeren und umgekehrt. Derartiges wird natürlich unterstützt und
gefördert -ähnlich einem Tutorensystem. Notiz: Diese
Zusammenstellung stellt nur eine Auswahl einiger Argumente dar. Sie dient dazu
einen ersten Eindruck zu gewinnen. Für eine weitergehende Befassung mit dem
Thema steht Ihnen Aktion gute Schule jederzeit gern zur Verfügung. Symposium für Inklusion - interessante Veranstaltung an der UNI
Passau Zu der
Podiumsdiskussion waren die bildungspolitischen Sprecher aller vier Fraktionen
des bayerischen Landtags gekommen und diskutierten unter anderem mit unserer
Partnerorganisation Netzwerk Inklusion Bayern und uns. Christine Primbs
(Netzwerk Inklusion Bayern) argumentierte bezüglich der "Profilschulen
Inklusion" wie folgt: In Wirklichkeit ist es eine Farce, wenn an
Profilschulen Inklusion im Verhältnis zu anderen Kindern mit Förderbedarf
weniger Kinder mit schweren Beeinträchtigungen wie geistiger Behinderung
integriert werden als an den ganz normalen Sprengelschulen. Denn letztere sind
ja wesentlich schlechter mit Ressourcen ausgestattet. Diese Tatsache ist aber
durch die offiziellen Zahlen des bayerischen Kultusministeriums belegt. Professor Gerhard
Waschler (MdL, CSU und stellvertretender Sprecher des Bildungsausschusses
der bayerischen Landtags) betonte, dass er froh ist, dass es jedes Jahr 100
neue Stellen für die Umsetzung der Inklusion gibt. Wir hielten dieser Äußerung
entgegen, dass das absolut ungenügend, ja geradezu vergleichbar mit einer
homöopathische Dosis ist. Schließlich gibt es in Bayern über 114.000
LehrerInnen! Hier gibt es ein
sehr gelungene Videos zu diesem Thema zu sehen. Inklusion funktioniert - nahezu
jede preisgekrönte Schule betreibt sie. Warum nicht auch die anderen Schulen?
Jeder Beteiligte kann nur davon profitieren. Schulpreis 2015: Die beste Schule Deutschlands ist in
Wuppertal-Barmen Der Spiegel schreibt wie folgt: Die Hälfte der Schüler hat
alleinerziehende Eltern, ein Drittel einen Migrationshintergrund, nur jeder
sechste eine Gymnasialempfehlung: Doch an der Gesamtschule Wuppertal-Barmen
lernen sie gern und gut - wie kriegen die das hin? Wir gratulieren
ganz Herzlich! Natürlich finden Sie diese Schule auch in unserem Schulatlas
:-) Kurz gemeldet
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Neuesten
prominenten Unterstützer ·
Nach wie vor: Bildungsratgeber kostenlos abzugeben. Gegen
Versandkostenübernahme (3 Euro) schicken wir Ihnen (solange der Vorrat
reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das Heft entstand 2010
in Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis und hat bis heute kaum etwas an
Aktualität eingebüßt. Bitte hier per E-Mail
bestellen. Immer noch wichtig!
Wieder einmal erleben wir ganz deutlich, was alles in unsere
Schullandschaft möglich ist. Vielmehr wäre! Wäre deshalb, weil es absolut keine
Selbstverständlichkeit ist eine Schule wie diese zu einem Lebensraum zu
gestalten. Diese Leistung ist auch hier einmal mehr auf günstige Umstände in
der Zusammenstellung der Beteiligten (Architekt, Bauherr und LehrerInnen) und
vor allem der treibenden Kraft von Rudolf Galata und seinem Team zuzuschreiben.
Hätte sich Rudolf Galata nicht aus eigener Initiative an gut funktioniert in
Schulkonzepten orientiert, sich zum Beispiel bei Veranstaltungen wie Theater
Träumt Schule in München Anregungen geholt und diese konzeptionell in seine
Planung einfließen lassen, würde Taufkirchen vermutlich die nächsten x
Jahrzehnte wieder eine ganz normale Flurschule ohne Lernwelten - ergo
ohne unterstützenden "dritten Pädagogen" betreiben.
"Es entstand ein prächtiges Schulgebäude das modernsten Ansprüchen
genügt" so Ludwig Spaenle in einem Grußwort zur Eröffnung dieser Schule.
Damit hat er absolut recht. Schade nur, dass sein Kultusministerium bislang
keine sichtbaren Signale oder gar Handlungsempfehlungen und Unterstützungen für
den Bau solcher zukunftsorientierten Lernorte bietet. Eigentlich müsste es als
Dienstherr des Schulleiters diesen die Planungsarbeit und Konfektionierung weit
gehend abnehmen. Solange das nicht geschieht, sind gelingende Schulen nur dann
möglich, wenn das Maß der Eigeninitiative der Schulfamilie hoch genug ist.
Somit wird billigend in Kauf genommen, dass mit viel Energie an jedem Standort
große Teile des Rades neue erfunden werden müssen. Ich rege die Installation
einer Fachabteilung zur Etablierung moderner pädagogischer Lern und
Raumkonzepte bei allen Neu- und Umbauten unserer Schulgebäude an. Diese
Fachabteilung soll jeder Schule unterstützend und begleitend unter die Arme
greifen können. Ferner müssen diese Fähigkeiten zum Unterrichten in solchen
Strukturen in der Lehrerausbildung solide verankert werden.
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion
gute Schule e.V.
Die Themen des heutigen Newsletters:
Pädagogik-Experten erklären in
Stuttgart, weshalb ein Unterricht ohne Konkurrenzdruck allen hilft. Und was
Lehrer anders machen sollten. Dieser Zeitungsartikel der Stuttgarter-Zeitung.de berichtet über das, was Experten
bereits seit Jahrzehnten immer wieder vorbringen: Ziffernnoten schaden mehr als
sie nützen.
Noch nicht einmal Modelschulen werden in Bayern zugelassen. Hier könnte
bewiesen werden, wie es funktioniert. Oder soll das vielleicht gar nicht so
sein?
Der Einfluss modernen
Unterrichtsformen auf die Gesundheit von LehrerInnen und SchülerInnen
So haben wir folgende Betrachtung betitelt,
Moderne Unterrichtsformen und das Einbeziehen des dritten Pädagogen in Schulen
durch z.B. so genannte Lernwelten beugt den enormen gesundheitlichen
Belastungen der LehrerInnen und vor und wirkt sich gleichzeitig positiv auf die
SchülerInnen aus.
Hier sind folgende
Kernaussagen verankert:
Häufig haben die Schüler
Probleme sich zu konzentrieren und zeigen ihr Desinteresse, indem sie ihre
Mitarbeit verweigern und den Unterricht stören. 56% der Lehrer haben die
Erfahrung gemacht, sich im Zweifel trotz aller Bemühungen als machtlos zu
empfinden. Destruktives Schülerverhalten erleben die Lehrer laut Aussagen
zahlreicher Studien als einen Hauptbelastungsfaktor. Vor allem in großen
Klassen wird der Umgang mit Problemschülern komplizierter.
SchülerInnen
Die freie Wahl des Aufenthalts zum Lernen verhindert ein stundenlanges
Stillsitzen im Klassenraum. Lernwelten zeichnen sich durch so genannte
Marktplätze oder / und Rückzugszonen aus. Sie sind mit bequemen Sitzmöbeln und
nicht selten Teppichboden ausgestattet. Eine wohnliche Atmosphäre, die zum
Verweilen einlädt. Hier suchten sich die Kinder eine Ecke oder liegen einfach
auf dem Boden und befassen sich jeder selbstständig mit dem Lehrstoff. Allein
der Wegfall des Sitzzwangs ist als gesundheitsfördernd einzustufen und kommt dem
natürlichen und in der Pubertär ohnehin gesteigerten Bewegungsdrang junger
Menschen sehr entgegen.
Diese Entwicklung gilt es zu unterstützen und zu beschleunigen.
Das Gebäude weist keinen Flurschulencharakter auf - ein Flur und rechts und
links die Klassenräume. Hier werden mindestens die Klassen der gleichen
Jahrgangsstufe in Clustern zusammengeführt. Somit sind (je nach
Schulgröße) 3 bis 5 Klassen in einem Cluster untergebracht. Die Klassenräume
münden alle in einen zentralen Bereich (Markplatz). Türen gibt es entweder
nicht oder sie sind aus Glas. Die Wände sind lichtdurchflutend ausgeprägt, von
einem Raum kann in den nächsten geblickt werden. Bei aller Transparenz sind
auch Rückzugsräume vorhanden. Z. B. Sitznischen, Ruheräume.
Hier können Sie den oben stehenden Artikel in PDF-Form
inklusive der einer Abbildung einer Lernwelt (Cluster) herunterladen
am 15.06. fand an der Uni Passau ein Fachtag mit ca. 100 Teilnehmern zum Thema
Inklusion statt. Prof.em.Hans Wocken hielt den Hauptvortrag. In diesem legte
unter anderem dar, dass die Schülerzahlen an den bayerischen Sonderschulen
weniger stark sinken, als es die demographische Entwicklung erwarten lassen.
Das heißt, dass in Bayern Jahr für Jahr etwas mehr Separation stattfindet, was
als Verstoß gegen die UN-Behindertenrechtskonvention angesehen werden kann.
Video: Können normale Lehrer eigentlich behinderte Kinder
unterrichten?"
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Urs Meier, Ex-FIFA-Schiedsrichter, ZDF-Fussballexperte,
Keynote-Speaker, Unternehmer
Max Moor, Fernsehmoderator
Aus dem Editorial: Liebe
Eltern, wir haben ein Heft gemacht für Väter und Mütter, die wollen, dass
ihre Kinder mit Freude zur Schule gehen. Ein Heft, wie wir es selbst gern vor
der Einschulung unserer Kinder gelesen hätten.
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63- 06/2015
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